erynwen: (Default)
erynwen ([personal profile] erynwen) wrote2005-07-18 08:02 pm
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Half Blood Prince II

Ich werde wohl noch öfter auf dieses Buch zurückkommen. Bitte nicht den Kopf abschlagen *gg*

Spoilers ahead. Ich meins so. Nicht weiterlesen, es sei denn, das Buch ist einmal komplett durchgekaut ^^



Dumbledore vertraute Snape. Hat er sich geirrt? Sich von einem guten Lügner einlullen lassen? Der Mann, dem Tom Riddle schon immer komisch vorkam, der Mann, der immer wusste, was im Schloss vor sich ging, der mächtigste Zauberer auf der guten Seite begnügt sich mit Bedauern und dem Wunsch, die Seiten zu wechseln.
Snape, sein wunder Punkt, bei dem er sämtliche "Legilimency" ausschaltet, den er nicht beobachtet, dessen Schritte er nicht überwachen lässt.
Der Ex-Todesesser, der Narrenfreiheit genießt.
Sechzehn Jahre Ignoranz gegenüber einem Anhänger des bösesten Magiers ever. Dumbledore und die rosarote Brille.

Und das soll ich glauben? Dass Dumbledore keinen wirklich handfesten, unerschütterlichen Grund brauchte?

Wieviel wahrscheinlicher ist es, dass Snape seine Loyalität bewiesen hat?
Dumbledore ist bei den Verhandlungen nach Voldemorts Sturz für Snape eingetreten, die Akte wurde geschlossen, seine Weste ist weiß, Persilschein ausgestellt.
Hat Snape nur Todesesser namentlich verraten, wie es Karkaroff versuchte? Reicht das aus, einen Dumbledore für sich zu gewinnen?

So schnell wird der Grund für Dumbledores Vertrauen nicht geklärt werden. Er selbst kann es nicht mehr, und Snape ist nicht der Mensch, der seine Geheimnisse ausplaudert.
Doch was immer es war, mehr wie ein "Tut mir leid" ist zu erwarten.

Snape ist bekannterweise nicht gut darin, sich zu entschuldigen. Hier ist Harry im sehr ähnlich. Beide beharren sie stur darauf, dass andere Schuld an ihrer Misere haben, anstatt zuzugeben, dass sie im Unrecht sind.

Aber Dumbledore hat an Severus' Loyalität nicht gezweifelt. Nicht eine Sekunde lang.
Dass die anderen Mitglieder des Ordens viel zu gerne das Offensichtliche hinnehmen, zeigt, wie allein Dumbledore mit seinem Vertrauen gestanden hat. Lupin selbst sagte "Wenn Dumbledore ihm vertraut, soll es mir reichen.", ist aber sehr schnell dazu bereit, das wieder zu überdenken.

Dumbledore sagte einmal, nichts ist so, wie es scheint. Und alle geben sie ihm bereitwillig Recht.
Allerdings vergessen sie es genau dann, wenn es am deutlichsten Tatsache ist. Als ob sich jemand von Dumbledores Format einfach so umbringen lassen würde.

Der Direktor von Hogwarts wusste, was er tat. Er bat Severus nicht um sein Leben, sondern um seinen Tod. Um Snape zu retten, um die Mission zu retten, um ihre Pläne zu retten.



Dass Snape vor sechzehn Jahren sein Bedauern aussprach, mag ein Puzzleteil zu dem Grund sein, der blindes Vertrauen wachsen ließ. Damals hat Dumbledore angefangen, ihm zu vertrauen.

Alles andere wäre zu lächerlich, zu blauäugig, so gar nicht Albus.