That's a bingo! [Inglorous Basterds]
Sep. 2nd, 2009 11:13 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Es folgt inkohärentes Gefasel. Ich komme gerade aus dem Kino, entschuldigt.
Ich habe schon lange aufgegeben, Filme von Quentin Tarantino objektiv betrachten zu wollen. Ich kann es nämlich einfach nicht.
Handwerklich gesehen ist er nämlich ganz gut, aber nicht so überragend (wtf Nahaufnahme Sahne?), und warum jeder so einen Wind macht, sobald der Herr einen Film auf den Markt bringt, ist mir auch schleierhaft (wieviele Menschen auf diesem Planeten waren denn bitte wirklich, ehrlich begeistert von "Jackie Brown"? Wer fand "Death Proof" denn genial anstatt langweilig? Eben).
Leider verfalle ich selbst in einen nicht enden wollenden Wahn, wenn uns um die Filme von diesem Menschen geht. Allerdings aus Gründen, die wahrscheinlich niemand nachvollziehen kann.
Jaha, ich hab eine Schwäche für den Mann, für seinen Humor, seine merkwürdigen Anspielungen, und sein manchmal extrem schräges Casting.
Mal ehrlich, wer sonst castet Mike Myers ernsthaft(!) als englischen Offizier?
Wie dem auch sei, "Inglorious Basterds" war ♥x50².
Ich muss ja ehrlich gestehen, dass mir bei "Death Proof" ein wenig sauer aufgestoßen ist, wie wenig Handlung man in einen sooo langen Film packen kann.
Anders dieses Mal. Es gibt eine Handlung, sogar mal chronologisch erzählt.
Abstrus? Absurd?
Jo.
Worum es geht?
Die "Inglorious Basterds" sind ein Haufen Guerilla-Alliierter, größenteils bestehend aus deutschen und österreichischen Juden, die abgehauen sind, bevor es ihnen ans Leder gehen konnte, unter der Leitung von Brad Pitt (der, wie nicht anders zu erwarten, nichts, aber auch nichts, in diesem Film gewinnt. Weder Ausstrahlung noch sonst etwas...). Dieser ist aus den Südstaaten, zum Teil Apache (bwahaha), und total irre.
Diese Truppe stampft nun also durch den deutschen Wald und tötet soviele Nazis, wie sie nur finden können. Und, weil das HalbblutApanachi Aldo Raine seiner Vorfahren gedenken will (oder bekloppt ist wie eine Scheibe Analogkäse), werden die Nazis skalpiert.
Sehr.deutlich.umgesetzt. Ich habe Gehirn gesehen *muhahaha* (Und sämtliche Weiber haben sich wieder geekelt. Hihi).
Damit machen sie sich natürlich keine Freunde, zumal sie den "Bärenjuden" bei sich haben. Der "Bärenjude" ist als Golem verschrieen, der den Nazis mit einem Knüppel zu Leibe rücken soll.
Hier hat Eli Roth (enter squee here) seinen großen und großartigen Auftritt als "Bärenjuden", mit Baseballschläger bewaffnet. Da ging mir das Herz auf.
The big Gegenspieler dieser Bande (die leider Til "Hugo" Schweiger beinhaltet, aber dazu komme ich noch), ist Colonel (Oberst) Hans Landa.
Dieser Obernazi, der Judenjäger, hat einen riesen Riss im Keks, und entschließt sich zum Ende hin sogar dazu, wenn der Krieg schon zu Ende ist, dann kann man sich auch als Überläufer ein Anwesen auf Nantucket Island sichern *kicher*
Die große (Anti)Heldin ist allerdings Shosanna Dreyfuss. Als junges Mädchen von Colonel Landa aus einem Versteck vertrieben, versteckt sich die Jüdin unter falschem Namen in Paris und führt ein winziges Kino. Soweit, so uninteressant, bis ihr ein junger Kriegsheld (Daniel Brühl) den Hof zu machen versucht. Sie zeigt sich desinteressiert (wer kann es ihr verübeln), doch er lässt nicht locker.
Und was tut ein junger Mann, der King of the Hühnerhof spielen will?
Er führt seine Angebetete zu Goebbels (kam dieser Mensche echt aus dem Osten? Man, was musste ich lachen), damit er eine Filmpremiere in ihrem Winzkino abhält.
Ehe es sich Shosanna versieht, hat sie die ganze Bude voll Nazis. Und wie das mit französischen Mädels, die sich rächen wollen so ist, kommt ihr eine Idee.
Sie beschließt, denn ganzen Kasten anzuzünden, sämtliche Nazis zu rösten, und den Krieg zu beenden.
Gesagt, getan.
In einem Flammenmeer, gefolgt von einer Explosion, eingeleitet von den Basterds, geht das Kino unter, das dritte Reich folgt auf dem Fuße.
Moment, war das wirklich so?
Als ich eben aus dem Kino kam, hatte ich direkt zwei Kerle hinter mir laufen, die sich darüber ausließen, wie falsch dieser Film doch sei.
Ich sollte mich mit einem Wörterbuch bewaffnen. Wir hätten sofort nachsehen können, wofür eigentlich "Fiktion" steht.
Quentin hat in einem Interview gesagt "Kino darf das". Recht hat er.
Zumal, wenn man, wie der Herr Tarantino, es mit einem Augenzwinkern verfilmt. Dieses Augenzwinkern zieht sich konstant durch den ganzen Film, und da darf Hitler auch in einem Kino sterben. Warum nicht? Hat ja auch niemand behauptet, dass dieser Film historisch korrekt wäre.
Solche Filme leben von vielen Dingen:
- interessante Story - check
- Ironie - check
- gute Cast - naja
Letzterer Punkt lässt ein wenig zu wünschen übrig. Im Einzelnen:
Die Alliierten Guerillas
- Brad Pitt: Überflüssig, schrecklich, furchtbar. Ich konnte diesen Mann noch nie leiden, in Fight Club und Ocean's Eleven hab ich ihn mir gefallen lassen, aber Lt.Aldo Raine ist argh. Meine Oma hätte das vermutlich noch besser hingekriegt. Sympathiepunkt gleich null.
Eli Roth: Liebe. Schon seit seinem Regiedebut. Und er ist so ~rrrrr. Reden wir nicht weiter drüber ;)
Gedeon Burkhard: Also, bitte. Was ist denn das? Dieser Mann kann nicht spielen, wenn sein Leben davon abhängt. Bah.
Til Schweiger: Ich kann gar nicht ausdrücken, wie überflüssig und fehlbesetzt ich "Hugo" finde. Die beste Szene war die mit der Peitsche *auch will* Blergh.
Die jüdischen Überläufer: Die sahen alle sehr... merkwürdig aus. Inzestuös gar. Der Knirps war ganz knuffig, der Rest... komisch.
Diane Kruger: Hat anscheinend ihr ü verkauft. Schnepfe. Bah.
(Die französische Dame ist um Längen besser. Und hübscher. Und überhaupt!)
Mike Myers: Bwahahaha. Allein schon, wie sie ihn wieder zurecht gemacht haben. *lol*
Die deutsch/österreichische Seite
Christoph Walz: ♥ OMG. Ich bin ja sooo verliebt. Ich habe eine Schwäche für Schauspieler, die mir glaubhaft einen Psychopathen vorspielen können, und dieser Mann - göttlich.
Daniel Brühl: Um Gottes Willen. So ein Weichei als Kriegsheld zu casten, die haben doch echt ne weiche Birne...
Martin Wuttke: Sehr gute, weil witzige, Performance als Hitler. Ich wünschte nur, jemand hätte Quentin von Christoph Maria Herbst erzählt *Hatler forever*. Aber er macht das auch ganz gut. Und so schön manisch.
Sylvester Groth: Kommt als Goebbels natürlich nicht an Ulrich Mühe (*schnüff*) heran, aber ganz amüsant. Und schönes Sächseln.
August Diehl: Wirkt sonst gerne blass, aber als Arschloch-Nazi groß.art.ig. Und so schön fies.
Dirk Felsenheimer: Nicht in den Credits, aber ich wollte es mal erwähnen. Einen Satz hat der gute Trommler von Die Ärzte gekriegt. Kann er jetzt mit angeben. ;)
Es lassen sich auf deutscher Seite noch einige Leutchen in kleinen Rollen blicken, die man schonmal gesehen hat, aber die zähle ich jetzt bestimmt nicht auf. *gg*
Fazit: Ich fand den Film großartig, witzig, ironisch, genau richtig. Nur die Synchro geht gar nicht. Bei Christoph Walz hatte ich im ersten Augenblick das Gefühl, ich gucke dieses amerikanische Verkaufsfernsehen, dass von Österreichern synchronisiert wird. Klang genauso, sah genauso aus. Doll.
Deswegen muss dieses Ding unbedingt nochmal im Original ran. Führt kein Weg dran vorbei.
Doch davon abgesehen, kann ich diesen Film nur wirklich jedem empfehlen, der Tarantino liebt, Geschichte nicht ganz so ernst nimmt, und keine schwachen Nerven hat (rumfliegende Haut sollte niemanden was ausmachen).
In diesem Sinne ritze ich dem nächsten Nazi ein Hakenkreuz in die Stirn und heirate Christoph Walz.
Ich habe schon lange aufgegeben, Filme von Quentin Tarantino objektiv betrachten zu wollen. Ich kann es nämlich einfach nicht.
Handwerklich gesehen ist er nämlich ganz gut, aber nicht so überragend (wtf Nahaufnahme Sahne?), und warum jeder so einen Wind macht, sobald der Herr einen Film auf den Markt bringt, ist mir auch schleierhaft (wieviele Menschen auf diesem Planeten waren denn bitte wirklich, ehrlich begeistert von "Jackie Brown"? Wer fand "Death Proof" denn genial anstatt langweilig? Eben).
Leider verfalle ich selbst in einen nicht enden wollenden Wahn, wenn uns um die Filme von diesem Menschen geht. Allerdings aus Gründen, die wahrscheinlich niemand nachvollziehen kann.
Jaha, ich hab eine Schwäche für den Mann, für seinen Humor, seine merkwürdigen Anspielungen, und sein manchmal extrem schräges Casting.
Mal ehrlich, wer sonst castet Mike Myers ernsthaft(!) als englischen Offizier?
Wie dem auch sei, "Inglorious Basterds" war ♥x50².
Ich muss ja ehrlich gestehen, dass mir bei "Death Proof" ein wenig sauer aufgestoßen ist, wie wenig Handlung man in einen sooo langen Film packen kann.
Anders dieses Mal. Es gibt eine Handlung, sogar mal chronologisch erzählt.
Abstrus? Absurd?
Jo.
Worum es geht?
Die "Inglorious Basterds" sind ein Haufen Guerilla-Alliierter, größenteils bestehend aus deutschen und österreichischen Juden, die abgehauen sind, bevor es ihnen ans Leder gehen konnte, unter der Leitung von Brad Pitt (der, wie nicht anders zu erwarten, nichts, aber auch nichts, in diesem Film gewinnt. Weder Ausstrahlung noch sonst etwas...). Dieser ist aus den Südstaaten, zum Teil Apache (bwahaha), und total irre.
Diese Truppe stampft nun also durch den deutschen Wald und tötet soviele Nazis, wie sie nur finden können. Und, weil das Halbblut
Sehr.deutlich.umgesetzt. Ich habe Gehirn gesehen *muhahaha* (Und sämtliche Weiber haben sich wieder geekelt. Hihi).
Damit machen sie sich natürlich keine Freunde, zumal sie den "Bärenjuden" bei sich haben. Der "Bärenjude" ist als Golem verschrieen, der den Nazis mit einem Knüppel zu Leibe rücken soll.
Hier hat Eli Roth (enter squee here) seinen großen und großartigen Auftritt als "Bärenjuden", mit Baseballschläger bewaffnet. Da ging mir das Herz auf.
The big Gegenspieler dieser Bande (die leider Til "Hugo" Schweiger beinhaltet, aber dazu komme ich noch), ist Colonel (Oberst) Hans Landa.
Dieser Obernazi, der Judenjäger, hat einen riesen Riss im Keks, und entschließt sich zum Ende hin sogar dazu, wenn der Krieg schon zu Ende ist, dann kann man sich auch als Überläufer ein Anwesen auf Nantucket Island sichern *kicher*
Die große (Anti)Heldin ist allerdings Shosanna Dreyfuss. Als junges Mädchen von Colonel Landa aus einem Versteck vertrieben, versteckt sich die Jüdin unter falschem Namen in Paris und führt ein winziges Kino. Soweit, so uninteressant, bis ihr ein junger Kriegsheld (Daniel Brühl) den Hof zu machen versucht. Sie zeigt sich desinteressiert (wer kann es ihr verübeln), doch er lässt nicht locker.
Und was tut ein junger Mann, der King of the Hühnerhof spielen will?
Er führt seine Angebetete zu Goebbels (kam dieser Mensche echt aus dem Osten? Man, was musste ich lachen), damit er eine Filmpremiere in ihrem Winzkino abhält.
Ehe es sich Shosanna versieht, hat sie die ganze Bude voll Nazis. Und wie das mit französischen Mädels, die sich rächen wollen so ist, kommt ihr eine Idee.
Sie beschließt, denn ganzen Kasten anzuzünden, sämtliche Nazis zu rösten, und den Krieg zu beenden.
Gesagt, getan.
In einem Flammenmeer, gefolgt von einer Explosion, eingeleitet von den Basterds, geht das Kino unter, das dritte Reich folgt auf dem Fuße.
Moment, war das wirklich so?
Als ich eben aus dem Kino kam, hatte ich direkt zwei Kerle hinter mir laufen, die sich darüber ausließen, wie falsch dieser Film doch sei.
Ich sollte mich mit einem Wörterbuch bewaffnen. Wir hätten sofort nachsehen können, wofür eigentlich "Fiktion" steht.
Quentin hat in einem Interview gesagt "Kino darf das". Recht hat er.
Zumal, wenn man, wie der Herr Tarantino, es mit einem Augenzwinkern verfilmt. Dieses Augenzwinkern zieht sich konstant durch den ganzen Film, und da darf Hitler auch in einem Kino sterben. Warum nicht? Hat ja auch niemand behauptet, dass dieser Film historisch korrekt wäre.
Solche Filme leben von vielen Dingen:
- interessante Story - check
- Ironie - check
- gute Cast - naja
Letzterer Punkt lässt ein wenig zu wünschen übrig. Im Einzelnen:
Die Alliierten Guerillas
- Brad Pitt: Überflüssig, schrecklich, furchtbar. Ich konnte diesen Mann noch nie leiden, in Fight Club und Ocean's Eleven hab ich ihn mir gefallen lassen, aber Lt.Aldo Raine ist argh. Meine Oma hätte das vermutlich noch besser hingekriegt. Sympathiepunkt gleich null.
Eli Roth: Liebe. Schon seit seinem Regiedebut. Und er ist so ~rrrrr. Reden wir nicht weiter drüber ;)
Gedeon Burkhard: Also, bitte. Was ist denn das? Dieser Mann kann nicht spielen, wenn sein Leben davon abhängt. Bah.
Til Schweiger: Ich kann gar nicht ausdrücken, wie überflüssig und fehlbesetzt ich "Hugo" finde. Die beste Szene war die mit der Peitsche *auch will* Blergh.
Die jüdischen Überläufer: Die sahen alle sehr... merkwürdig aus. Inzestuös gar. Der Knirps war ganz knuffig, der Rest... komisch.
Diane Kruger: Hat anscheinend ihr ü verkauft. Schnepfe. Bah.
(Die französische Dame ist um Längen besser. Und hübscher. Und überhaupt!)
Mike Myers: Bwahahaha. Allein schon, wie sie ihn wieder zurecht gemacht haben. *lol*
Die deutsch/österreichische Seite
Christoph Walz: ♥ OMG. Ich bin ja sooo verliebt. Ich habe eine Schwäche für Schauspieler, die mir glaubhaft einen Psychopathen vorspielen können, und dieser Mann - göttlich.
Daniel Brühl: Um Gottes Willen. So ein Weichei als Kriegsheld zu casten, die haben doch echt ne weiche Birne...
Martin Wuttke: Sehr gute, weil witzige, Performance als Hitler. Ich wünschte nur, jemand hätte Quentin von Christoph Maria Herbst erzählt *Hatler forever*. Aber er macht das auch ganz gut. Und so schön manisch.
Sylvester Groth: Kommt als Goebbels natürlich nicht an Ulrich Mühe (*schnüff*) heran, aber ganz amüsant. Und schönes Sächseln.
August Diehl: Wirkt sonst gerne blass, aber als Arschloch-Nazi groß.art.ig. Und so schön fies.
Dirk Felsenheimer: Nicht in den Credits, aber ich wollte es mal erwähnen. Einen Satz hat der gute Trommler von Die Ärzte gekriegt. Kann er jetzt mit angeben. ;)
Es lassen sich auf deutscher Seite noch einige Leutchen in kleinen Rollen blicken, die man schonmal gesehen hat, aber die zähle ich jetzt bestimmt nicht auf. *gg*
Fazit: Ich fand den Film großartig, witzig, ironisch, genau richtig. Nur die Synchro geht gar nicht. Bei Christoph Walz hatte ich im ersten Augenblick das Gefühl, ich gucke dieses amerikanische Verkaufsfernsehen, dass von Österreichern synchronisiert wird. Klang genauso, sah genauso aus. Doll.
Deswegen muss dieses Ding unbedingt nochmal im Original ran. Führt kein Weg dran vorbei.
Doch davon abgesehen, kann ich diesen Film nur wirklich jedem empfehlen, der Tarantino liebt, Geschichte nicht ganz so ernst nimmt, und keine schwachen Nerven hat (rumfliegende Haut sollte niemanden was ausmachen).
In diesem Sinne ritze ich dem nächsten Nazi ein Hakenkreuz in die Stirn und heirate Christoph Walz.